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KATASTROPHENSCHUTZ

Naturkatastrophen sind weltweit und jederzeit ein aktuelles Thema. Es hat sie in der Vergangenheit gegeben und wird sie zukünftig auch geben. Doch wie werden verschiedene Katastrophen von den unterschiedlichen Einsatzkräften, vor allem der Feuerwehr, in Oberösterreich gemanagt?

Eine Naturkatastrophe definiert man als plötzliche und verheerende Wendung des Schicksals der Menschen, die von Naturgewalten, wie z.B. von Überflutungen, Stürmen oder Erdbeben ausgelöst wird.

Der Katastrophenhilfsdienst (KHD) besteht aus verschiedenen Sektoren. Neben den öffentlichen Feuerwehren sind dies der Oberösterreichische Landesfeuerwehrverband (LFV), einige Einrichtungen inklusive Personal des Landes und der Gemeinden sowie Hilfsorganisationen des Katastrophenschutzes.

Neben den 919 Feuerwehren, die es in Oberösterreich gibt, sind auch andere Hilfsorganisationen vom Land anerkannt und im Katastrophenfall zu bestimmten Diensten verpflichtet. Zu diesen Hilfsorganisationen zählen beispielsweise das Österreichische Rote Kreuz, die Österreichische Wasserrettung und einige mehr.

Auch in der Gemeinde Pasching gab es in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten einige Naturkatastrophen (hauptsächlich Überflutungen und Stürme). Hier einige Bilder des Unwetters 2002:

Feuerlösch- und Katastrophenschutzdienst

Der Feuerlösch- und Katastrophenschutzdienst (F-KAT-Dienst) ist ebenfalls ein Teil der überörtlichen Katastrophenschutzmaßnahme in Oberösterreich und muss in jedem Bezirk vertreten sein. Es gibt einige, wenige Ausnahmen, wie z.B. die Stadt Linz, wo die Berufsfeuerwehr diese Aufgabe übernimmt, in denen es keinen bezirklich geregelten F-KAT-Dienst gibt.

Aufbau

Der Aufbau der F-KAT-Bereitschaft wird grundsätzlich für jeden Bezirk vom Landesfeuerwehrkommando festgelegt und die Umsetzung an das Bezirkskommando weitergegeben. Dabei müssen sie sogenannte F-KAT-Züge bilden.

Einen F-KAT-Zug kann man sich so vorstellen, dass eine definierte Art und Anzahl von Feuerwehrfahrzeugen und Feuerwehrmännern zu einem größeren Einsatzszenario beordert wird. In den Richtlinien des F-KAT-Dienstes ist genau festgelegt, welche Fahrzeuge und wie viel Personal in einem F-KAT-Zug sein dürfen bzw. müssen.

Die Anzahl der F-KAT-Züge hängt von der Größe des Bezirks ab. Ein Bezirk kann bis zu 4 F-KAT-Züge besitzen, wobei jeder der 4 Züge in einem unterschiedlichen Format vorliegt. Die 4 Formate sind:

  • Klassisch (bestehend aus verschiedenen Löschfahrzeugen)
  • Tankfahrzeug (TLF)-orientiert (hauptsächlich bestehend aus Tankfahrzeugen)
  • Technisch (bestehend aus Feuerwehrautos, deren Hauptaufgabe keine Brandeinsätze, sondern Verkehrsunfälle, Ölspuren, etc. sind)
  • Personal oder Pumpen (LFB)-orientiert (bestehend sowohl aus Löschfahrzeugen, als auch aus technischen Fahrzeugen)

Die Berechtigung zur Anforderung einer F-KAT-Bereitschaft hat im Bundesland OÖ der Landeshauptmann oder das dafür zuständige Regierungsmitglied, im Bezirksbereich der Bezirkshauptmann und im Gemeindebereich der Bürgermeister.

Stabsdienste

Ein Stab (behördliche Einsatzleitung) wird bei Katastrophen oder anderen
Großeinsätzen gebildet, um den behördlichen Einsatzleiter (Landeshauptmann, zuständiges Regierungsmitglied, Bezirkshauptmann oder Bürgermeister) zu unterstützen und ihm große Teile seiner Aufgaben abzunehmen.

Ein Stab besteht grundsätzlich aus sechs Stabsgruppen (S1 bis S6), wobei jede dieser Gruppen ein anderes Sachgebiet bearbeitet. In den verschiedenen Stabsgruppen befinden sich Feuerwehrleute aus dem ganzen Bezirk, die alle Spezialisten im jeweiligen Sachgebiet sind.
Allgemeine Aufgaben des Stabes sind laufende Informationsbeschaffung, Beiträge zur Lagedarstellung, Verteilung von Aufträgen an Einsatzkräfte und weitere Tätigkeiten.

Die 6 Stabsgruppen sind:

  • S1 – Personal / Betreuung
  • S2 – Gefahren- und Schadenslage
  • S3 – Einsatzführung
  • S4 – Versorgung / Logistik
  • S5 – Öffentlichkeitsarbeit
  • S6 – Kommunikation / Information
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Der Aufbau eines solchen Stabsdienstes sieht im Regelfall in etwa so aus:

Mehr Informationen

Aufgabenablauf

Der behördliche Einsatzleiter teilt seine Befehle und Aufgaben dem Leiter des Stabes (nur bei größeren Stäben vorhanden) oder direkt den Stabsgruppen mit. Diese sechs Stabsgruppen haben alle ein anderes Aufgabengebiet. Neben diesen sechs Gruppen gibt es noch sogenannte Fachgruppen, welche meistens durch Sachverständige, Verbindungspersonen oder Fachberater besetzt sind. Im Bedarfsfall ist ihr Spezialwissen vonnöten und wird je nach Einsatzerfordernissen angepasst. Alle ausgearbeiteten und relevanten Informationen für die Öffentlichkeit werden dann dem Pressesprecher mitgeteilt und von diesem an die Öffentlichkeit weitergegeben. Außerdem werden einsatzrelevante Informationen dem technischen Einsatzleiter weitervermittelt.

Der technische Einsatzleiter hat direkt beim Einsatzgeschehen das Sagen. Er gibt Befehle und trägt auch die Verantwortung über den Einsatzablauf. In der Regel ist dies ein Mitglied des Feuerwehrkommandos. Falls gerade kein Kamerad aus dem Kommando zur Verfügung steht, da es bei Katastrophen zu vielen Einsätzen in kurzen Zeitabständen kommen kann, übernimmt der Ranghöchste die Aufgabe des technischen Einsatzleiters.